Einleitung
„Streichbruder“ ist ein deutscher Influencer und Social-Media-Star, der vor allem durch seine viralen Videos auffällt. Sein echter Name ist Simon Both, und er stammt aus Rosenheim. Mit ungewöhnlichen Aktionen wie lauter Musikboxen, öffentlichen Backflips und auffälligen Clips in U‑Bahn-Stationen oder anderen belebten Orten hat er sich eine riesige Gefolgschaft erarbeitet — gleichzeitig erntet er aber auch viel Kritik. In diesem Artikel beleuchte ich, wie Streichbruder bekannt wurde, welche Kontroversen es gibt und welche Bedeutung sein Einfluss in sozialen Medien hat.
Wer ist Streichbruder?
Herkunft und Aktivitäten
-
Streichbruder heißt mit bürgerlichem Namen Simon Both und kommt aus Rosenheim in Bayern. OVB Online+2Tagesschau+2
-
Er ist vor allem auf Plattformen wie TikTok und Instagram aktiv und hat dort mehrere Millionen Follower. Dopamin Models+2OVB Online+2
-
Sein Markenzeichen: eine große tragbare Musikbox, laute Musik in öffentlichen Räumen, Tanzeinlagen und spektakuläre Rückwärtssaltos (Backflips) als Abschluss seiner Clips. Dopamin Models+2Focus+2
Viraler Aufstieg & Inhalte
-
Viele seiner Videos drehen sich darum, mit der Musikbox und der Lautstärke Aufmerksamkeit zu erzeugen – irgendwo zwischen unterhaltsamer Provokation und bewusstem Grenzüberschreiten. OVB Online+3Focus+3Japan Inside+3
-
Ein bedeutender Faktor: das Lied „Sigma Boy“ – ein russischer Song, der sich viral verbreitet hat und in vielen Streichbruder-Videos als Soundtrack dient. OVB Online+2Kurier+2
Warum polarisiert Streichbruder so sehr?
Kritik wegen Lärm und öffentlicher Störung
-
Besonders in Ländern mit hoher Wertschätzung für Ruhe und öffentliche Ordnung, wie Japan oder Österreich, lösen seine Aktionen Unmut aus. Viele Menschen empfinden die Videos als Störung, besonders in U‑Bahnen oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Tagesschau+2OVB Online+2
-
In Wien etwa kritisieren die Wiener Linien seine Videos, in denen er mit Lautsprecher in U‑Bahnen Musik spielt. Man wirft ihm vor, dass er den öffentlichen Raum wie eine Bühne nutzt – ohne Rücksicht auf Mitmenschen. oe24.at
Themen wie Vorbildfunktion und kulturelle Sensibilität
-
Es wird argumentiert, dass Influencer wie Streichbruder eine Verantwortung haben – besonders, wenn ihre Zuschauer jung sind. Seine Aktionen könnten Normen über Respekt in der Öffentlichkeit untergraben. OVB Online+1
-
Der Song „Sigma Boy“ steht nicht nur musikalisch im Fokus – auch der Inhalt und das Ideal, das darin vermittelt wird („Sigma Male”) wird kritischer hinterfragt. Manche Politikerinnen und Experten warnen davor, dass solche Ideale, gerade wenn sie unreflektiert übernommen werden, problematische Botschaften über Geschlechterrollen, Individualismus oder Hierarchien transportieren könnten. OVB Online+1
Öffentliche und mediale Reaktionen
-
In Japan haben Videos von Streichbruder Kritik nicht nur in den sozialen Medien ausgelöst, sondern auch bei offiziellen Stellen. Die deutsche Botschaft hat darauf hingewiesen, dass man als Tourist respektvoll sein sollte. OVB Online+1
-
Auch in der EU wurde „Sigma Boy“ und seine Verbreitung durch Streichbruder thematisiert – darunter im EU-Parlament. OVB Online
Positive Aspekte & Unterstützer
Unterhaltung & Kreativität
-
Für viele Nutzer sind seine Videos einfach unterhaltsam: einwenig Verrücktheit, eine Prise Dreistigkeit, kombiniert mit Musik und Action. Viele schätzen die künstlerische Freiheit, die er nutzt, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
-
Seine Trick mit dem großen Lautsprecher und den Backflips sind Teil seines Markensignals – er hebt sich bewusst von normalen Influencer-Inhalten ab.
Reichweite & Medienwirkung
-
Streichbruder ist ein gutes Beispiel dafür, wie man durch ungewöhnliche Ideen und „virale Provokationen“ schnell eine große Reichweite erzielen kann.
-
Er zeigt, dass soziale Medien Plattformen sind, auf denen eine Person mit wenigen Regeln durchbrechen kann – insbesondere wenn sie weiß, welche Inhalte Klicks erzeugen.
Wie sollte man mit Phänomenen wie Streichbruder umgehen?
Reflexion über Grenzen des öffentlichen Raums
-
Es ist wichtig zu diskutieren, wann öffentlicher Raum zum Ort der Performance wird und wann die Mitmenschen das Recht haben, nicht gestört zu werden.
-
In verschiedenen Kulturen gelten unterschiedliche Regeln – etwas, das Streichbruder in Japan erfährt: Lautstärke wird dort oft strenger bewertet als in Deutschland.
Medienpädagogik und Vorbilder
-
Junge Menschen sollten dazu befähigt werden, Inhalte im Netz kritisch zu hinterfragen: Wer ist der Produzent, welches Ziel verfolgt er, welche Normen oder Ideale werden vermittelt?
-
Influencer sollten sich ihrer Wirkung bewusst sein – und überlegen, wie man Reichweite ohne zu starke Störung oder Provokation erzielen kann.
Regulierung und Plattformpolitik
-
Plattformen wie TikTok oder Instagram könnten Richtlinien haben, die Beschwerden aus der Öffentlichkeit ernst nehmen – etwa wenn Inhalte öffentlich störend sind.
-
Auch Gesetzgeber oder städtische Behörden könnten prüfen, ab wann öffentliche Lautstärke, Tanz oder Performance in öffentlichen Verkehrsmitteln als störende Handlung gelten und gegebenenfalls dagegen Maßnahmen ergreifen.
Fazit
Streichbruder ist kein gewöhnlicher Influencer – sein Stil provoziert, er verlässt Komfortzonen, sowohl kulturell als auch sozial. Das macht ihn interessant, aber auch umstritten.
Er zeigt, wie Trends, Musik und Persönlichkeit kombiniert werden können, um in sozialen Medien schnell große Reichweite und Aufmerksamkeit zu bekommen. Gleichzeitig wirft sein Verhalten Fragen auf über respektvolles Verhalten im öffentlichen Raum, über Vorbildwirkung und über die Verantwortung, die mit Influencer-Sein einhergeht.
Ob man ihn ablehnt oder bewundert – fest steht: Streichbruder ist ein Beispiel für die dunkle und helle Seite von Viralität. Wer sich damit auseinandersetzt, kann viel lernen über die Dynamiken von Medien‑Kultur, Lautstärke und öffentlicher Wahrnehmung.